Wenn unsere Haut altert
Je älter wir werden, desto mehr verändert sich auch unsere Haut. Die verschiedenen Hautschichten werden dünner, die Fettschichten nehmen ab, ebenso die Kollagenfasern und die elastischen Fasern. Die Hautzellen können weniger Wasser speichern, die Haut wird trockener und weniger elastisch. Die Durchblutung geht zurück und damit auch die Versorgung der Haut mit Sauerstoff und Nährstoffen. Diese Veränderungen machen unsere Haut leichter verletzbar und anfälliger für Infektionen. Die Wundheilung dauert dadurch erheblich länger.
Wann es zum sichtbaren Altern der Haut kommt, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Erste sichtbare Anzeichen sind die Entstehung von Hautfalten.
Neben den vererbten Veranlagungen, beeinflussen unsere Lebensgewohnheiten den Zustand unserer Haut. Besonders empfindlich reagiert die Haut auf UV-Strahlung, welche schnell zu vorzeitiger Hautalterung und zur Entstehung von Tumoren führen kann. Ebenso tragen unausgewogene Ernährung, wenig Trinken und das Rauchen zur Hautalterung bei.
Krankheiten der Haut
Durch Stress, Nahrung und Umwelteinflüsse wie zum Beispiel mit Schadstoffen belastete Luft, nehmen vor allem Hauterkrankungen wie Allergien und Neurodermitis immer weiter zu. Zu den schwerwiegendsten Krankheiten der Haut zählen durch UV-A- und UV-B-Strahlen verursachte Schäden, die zu Hautkrebs führen können. Ein Sonnenbrand ist das akute Anzeichen für Strahlenschäden an der Haut. Hervorgerufen wird er, wenn die Haut nicht mehr ausreichend Melanin produzieren kann, um sich zu schützen. Ein Sonnenbrand ist meist jedoch schnell wieder abgeheilt und noch schneller wieder vergessen. Doch hinter dem Sonnenbrand verbergen sich dauerhafte Schädigungen der Hautzellen.
UV-Strahlung
UV-Strahlung ist die Abkürzung für „ultraviolette Strahlung. Die wichtigste Quelle natürlicher UV-Strahlung ist die Sonne; UV-Strahlung ist energiereicher und kurzwelliger als das sichtbare Licht und kann vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden.
Bei der UV-Strahlung werden drei Formen unterschieden: UV-A, UV-B und UV-C. Zwar kommen alle in unterschiedlichen Anteilen im Sonnenlicht vor, normalerweise gelangen jedoch nur UV-A- und UV-B-Strahlen an die Erdoberfläche. Dabei gilt, je kürzer die Wellenlänge, desto energiereicher ist die Strahlung und damit auch die biologische Wirksamkeit.
Im Frühjahr und im Sommer, besonders zur Mittagszeit, sowie in der Nähe des Äquators und in der Höhe ist die UV-Strahlung am intensivsten. Da UV-Licht für die Haut sehr gefährlich sein kann, ist es sinnvoll, seine verschiedenen Wirkungen zu kennen.
Auswirkungen der UV-Strahlung auf die Haut
Wenn die Haut im Laufe des Lebens durch zuviel UV-Licht belastet wird, können daraus schwerwiegende Schäden für unseren Körper hervorgehen. Es kommt zur vorzeitigen Hautalterung; es entstehen Falten und die Haut wird schlaffer, dünner und ledrig. Des Weiteren können sich die Gefäße bleibend erweitern und es können sich Pigment- und Altersflecken bilden. Durch Sonnenbrand werden die Erbsubstanzen der Haut nachhaltig geschädigt, was schließlich sogar zu Hautkrebs führen kann. Die Auswirkungen der UV-A-und UV-B-Strahlung auf die Haut sind jedoch zu differenzieren.
Hautschäden durch UV-A-Strahlen
UV-A-Strahlen bilden den größten Anteil der an die Erdoberfläche reichenden UV-Strahlung und dringen mit einem Wellenlängenbereich von 320 bis 400 nm wesentlich tiefer in die Haut ein, als die kurzwellige UV-B-Strahlung.
UV-A-Strahlung führt zu einer direkten Pigmentierung (Braunfärbung der Haut), die unmittelbar nach dem Sonnenbaden sichtbar wird, jedoch schnell wieder verblasst. Trifft UV-A-Licht auf die in der Haut vorhandenen Melanozyten, bewirkt dies einen Transport der vorhandenen Melaninmoleküle in weiter außen liegende Hautschichten und damit eine so genannte Sofortpigmentierung. Die darunter liegenden Zellkerne werden so geschützt. Eine Melaninneubildung findet dabei aber nur in sehr geringem Maße statt. Das UV-A der Sonne macht also rasch, aber nicht nachhaltig braun.
Nur sehr intensive Strahlungen – wie z. B. in Solarien – mit höheren Dosen, als sie in der Natur vorkommen, sorgen hier für eine länger anhaltende Bräune (indem sie bereits vorhandene Melaninmoleküle in die äußeren Hautschichten transportieren), die jedoch nicht vor Sonnenbrand und Hautalterung schützt. Im Gegenteil: Die Strahlung künstlicher Bräunungsgeräte ist weitaus energiereicher als die in der Natur vorkommende UV-A-Strahlung. Sie lässt die Haut noch schneller altern und führt zu starken Schäden des Erbguts bis hin zu Hautkrebs.
UV-A-Strahlen erreichen sogar die Unterhaut und können dort strukturelle Veränderungen an den elastischen Fasern (Kollagen und Elastin) auslösen. Die Folgen: Das Bindegewebe wird geschwächt und verliert seine Elastizität. Die Haut altert schneller, erschlafft und wird faltig, Poren und Gefäße erweitern sich. Des Weiteren verstärkt UV-A die schädlichen Wirkungen der UV-B-Strahlen und erhöht damit das Risiko eines Sonnenbrands. Eine längere, ungeschützte Einwirkung von UV-A-Strahlen löst ebenfalls DNA-Schäden, so genannte Mutationen, aus. Dabei brechen die DNA-Stränge nicht, wie durch UV-B, sondern die Moleküle werden verändert. Auf diese Weise werden die Reparaturmechanismen der Zelle und ihre Fähigkeit zur Zellteilung behindert. Das kann die Tumorbildung fördern und bis hin zum Hautkrebs führen.
Das Problematische bei UV-A-Strahlung ist, dass ihre negativen Auswirkungen nicht sofort spürbar und sichtbar sind, sondern sich erst als Langzeitschäden bemerkbar machen. Daher ist ein Schutz vor zuviel UV-A-Strahlen zwingend notwendig.
Hautschäden durch UV-B-Strahlen
Die energiereichsten Strahlen sind die UV-B-Strahlen. Ihr Wellenlängenbereich liegt zwischen 280 und 320 nm, damit dringen sie in die äußere Hautschicht – die Epidermis – ein. Zwar werden UV-B-Strahlen zu einem Großteil von der Ozonschicht abgefangen, aber durch die schwankende Dicke der Ozonschicht ist der Anteil an UV-B Strahlung in den letzten Jahren gestiegen.
UV-B-Strahlen dringen in die Oberhaut ein. Zwar hält die menschliche Haut für eine kurze Zeitspanne die Strahlung aus, doch ab einer bestimmten Bestrahlungsdosis entwickelt sie eine Rötung und man bekommt einen Sonnenbrand. Doch was noch gefährlicher ist: die Erbsubstanz der Hautzellen kann dadurch so stark geschädigt werden, dass das natürliche Reparatursystem der Haut diese nicht mehr beheben kann. UV-B-Strahlung führt über die akuten Schädigungen hinaus und verursacht Schäden in Form von Brüchen der DNA-Stränge. Langfristig kann dies zu chronischen Hautschäden, Krebsvorstufen und zu Hautkrebs führen, egal, ob es sich um natürliches UV-B aus dem Sonnenlicht oder künstliches UV-B aus Bestrahlungsgeräten (bspw. eingesetzt zur medizinischen Behandlung) handelt.
Entscheidend für die Entstehung von Hautkrebs und seinen Vorstufen ist vor allem die Dosis der UV-B-Bestrahlung, die man insgesamt über die Dauer des Lebens empfängt. Der Großteil aller Hautkarzinome zeigen sich an Körperpartien, die häufig der Sonne ausgesetzt sind: im Gesicht, am Hals und Nacken sowie an Händen und Armen.
UV-B-Strahlen bewirken eine indirekte Pigmentierung. Wenn die energiereiche UV-B-Strahlung auf die Haut trifft, werden Enzyme angeregt den Hautfarbstoff Melanin zu bilden. Auch bei geringer Bestrahlungsdosis findet eine Pigmentierung der Haut statt. Dadurch wird nach und nach der natürliche Eigenschutz der Haut aufgebaut. Allerdings dauert es etwa zwei bis drei Tage bis sich durch Sonneneinstrahlung eine dauerhafte und gegen UV-B-Strahlung hilfreiche Pigmentierung bildet.
UV-Intensität
Viele Menschen unterschätzen die Intensität der UV-Strahlen. Je nach Standort kann sie unterschiedlich stark sein, da die Intensität am Erdboden durch verschiedene Faktoren bestimmt wird. Bei intakter Ozonschicht ist die UV-Menge, die am Äquator auf den Boden trifft um ein Vielfaches größer als die, die an den Polen ankommt. Das liegt daran, dass durch den Einfallswinkel der Strahlen, der Weg durch die Atmosphäre an den Polen wesentlich weiter als am Äquator ist. Aus diesem Grund bekommt man in tropischen und subtropischen Gegenden sehr viel schneller einen Sonnenbrand als in Mittel- oder Nordeuropa.
Auch die Höhe über dem Meer beeinflusst die UV-Intensität. So ist beispielsweise im Gebirge der Anteil der UV-B-Strahlen höher als im Flachland; pro 1000 Höhenmeter nimmt die UV-B-Intensität um 15 bis 20% zu. Die Stärke der UV-A-Strahlen wird durch unterschiedliche Höhenlagen allerdings nicht beeinflusst. Sie bleibt gleich stark, da das UV-A-Licht fast vollständig an die Erdoberfläche gelangt. Die Intensität beider Strahlungen kann an der Erdoberfläche durch Reflexion und Streuung sogar noch verstärkt werden. So haben Schnee, Sand und Wasser durch ihre reflektierende Wirkung einen erheblichen Einfluss auf die Strahlungsbelastung. Durch Schnee wird die UV-Intensität um 50 bis 85% gesteigert, durch Sand um 5 bis 25% und durch Wasser wird die Wirkung der UV-Strahlen ebenfalls um 10 bis 30% erhöht.
Selbst unter Wasser erreichen die UV-Strahlen noch unsere Haut; in 50 cm Wassertiefe kommen immerhin 85% der UV-A- und 60% der UV-B-Strahlung an. Die Intensität der UV-Bestrahlung hängt des Weiteren auch von der Tageszeit ab. Allein in den beiden Stunden um die Mittagszeit erreicht circa 30% der täglichen UV-Einstrahlung den Erdboden; selbst Wolken bieten keinen ausreichenden Schutz gegen UV-Strahlen. Und schließlich spielt auch die Jahreszeit eine wichtige Rolle für die UV-Intensität: In den Wintermonaten ist die UV-Belastung in Deutschland zwar nicht sehr hoch; relevant für die Haut ist sie allerdings dennoch, da die UV-Strahlung aufgrund von Reflexion durch den Schnee erhöht wird. Wichtig: Die Lichtempfindlichkeit der Haut kann durch fremde Stoffe noch erhöht werden. So wirken sich beispielsweise Johanniskraut, bestimmte Antibiotika, Antirheumamittel etc. negativ auf die Eigenschutzzeit aus.
Weitere Schäden durch UV-Strahlung
UV-Strahlung ist mit verantwortlich für die Entstehung so genannter „Freier Radikale“. Diese sind kurzlebige, aggressive und sauerstoffhaltige Verbindungen, die im Körper Kettenreaktionen auslösen und dadurch unsere Zellen schädigen. Dies kann neben einem schnelleren Alterungsprozess auch zur Entstehung von Tumoren, Herzkreislauferkrankungen, Rheuma und Augenerkrankungen führen. Freie Radikale entstehen aber nicht nur durch UV-Strahlen, sondern auch durch Ozon und weitere Umweltgifte, ebenso wie bei einer Steigerung des Energiestoffwechsels. Entgegenwirken kann man der Bildung durch gesunde und ballaststoffreiche Ernährung (besonders Vitamin A, Provitamin A und Vitamin C) und der Verwendung von Hautpflege – und Schutzprodukten, die Antioxidantien wie z.B. Vitamin E enthalten.
Bei empfindlichen Menschen können UV-Strahlen des Weiteren eine als Sonnenallergie bezeichnete Hautreaktion mit Rötung, Juckreiz und Bläschenbildung oder auch die so genannte Mallorca-Akne mit entzündlichen Reaktionen in Form von Pappeln und Pusteln auslösen.
Umweltgifte tragen erheblich zur Schädigung unserer Haut bei
Aber auch andere Faktoren können Hautirritationen und sogar –schäden hervorrufen. Bei der Bildung freier Radikale sind nicht nur die UV-Strahlen, sondern auch Umweltschadstoffe wie Schwefeldioxid, Stickoxide und Zigarettenrauch beteiligt. Um die freien Radikale abzufangen, hat der Körper ein eigenes Abwehrsystem entwickelt, dabei benötigen die Körperzellen Radikalfänger, so genannte Antioxidantien. Diese können dem Körper von außen durch gesunde Nahrung oder durch Hautpflegeprodukte zugeführt werden. Wirkungsvoll sind dabei besonders Vitamin C, Vitamin E, Mangan und Zink.
Auch Ozon hat einen gefährlichen Einfluss auf die Haut, da es für eine Reduktion der Antioxidantien (besonders Vitamin E) sorgt. Oft werden Augenbrennen, juckende Schleimhäute in Nase und Rachen, Schluckbeschwerden und Hautirritationen hervorgerufen. Ozon scheint aber auch Einflüsse auf tiefer gelegene Hautschichten zu haben, da die Immunreaktionen des Körpers durch Ozon geschwächt werden können.